Die U19 von Rot-Weiss Essen kassiert bisher in der neuen DFB-Nachwuchsliga zu viele Gegentore. Nach vier Spielen hat es schon zwölfmal im Kasten der Essener geklingelt. Daher ist die Defensive die Stellschraube, an der RWE-Trainer Simon Hohenberg drehen will.
"Wir verteidigen noch zu sorglos. Da fehlt uns noch das Bewusstsein, gewisse Situationen zu erkennen und einfach erwachsener zu spielen. Aktuell verteidigen wir noch wie eine Kindermannschaft", ärgert sich Hohenberg. Keines der vier Spiele konnte zu Null gespielt werden: gegen Fortuna Düsseldorf, Preußen Münster und Borussia Dortmund waren es sogar immer mindestens drei Gegentreffer.
Dennoch geht Hohenberg davon aus, dass die Mannschaft gut genug für die Nachwuchsliga ist. Er begründet: "Gerade gegen Meppen hat man gesehen, dass wir auf dem Niveau mithalten können. Generell haben wir eine spannende Mannschaft. In allen Partien - ich klammere Düsseldorf aus - haben wir keine schlechte Figur gemacht."
Der 37-Jährige will dabei keine Mannschaftsteile positiv oder negativ herausheben. "Wenn ich über die Defensive spreche, gehört die Offensive genauso mit dazu. Wenn vier Spieler vorne nicht umschalten und die bleiben vorne, fehlen sie auch die in der Defensive."
Er macht sich aber nicht verrückt: "Die Entwicklung der Mannschaft und des Einzelnen stehen im Vordergrund. Da haben wir gewisse Prozesse angestoßen und sind der Meinung, dass wir, wenn wir ruhig bleiben, an unsere Ziele kommen werden."
Als Nächstes steht ein Derby auf dem Plan: Mit Schalke 04 kommt eine Mannschaft nach Essen, die die vergangenen beiden Partien gewinnen konnten. Hohenberg hat gehörigen Respekt vor den Gelsenkirchenern: "Schalke hat enorme individuelle Qualität. Zaid Tchibara hat uns schon zu Leverkusener Zeiten aufgezeigt, welche Qualität er hat. Er ist ein absoluter Unterschiedsspieler. Die Transferverpflichtungen unter anderem aus Hoffenheim, Bremen und Brügge sprechen ihre eigene Sprache. Wir sind klarer Außenseiter. Aber das ist auch gut so und wird uns jede Menge Freude bereiten.“
Trotzdem will er entschlossen agieren: "Für uns ist wichtig, dass wir mutig auftreten und der Musik nicht einfach nur hinterherlaufen, sondern eigene Ballbesitzphasen kreieren, um da auch in unsere Abläufe reinzukommen."